Spielbericht Friesdorf II – ASG I

 Schmidt – D. Pancho, Wachter, von Heyden, Blumenthal (79. Kuhn) – E. Pancho, Heggemann – Zwirner (81. Tüschen), Diers, Terhorst – van Hattem (77. Quaing)
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Nach zwei lockeren Auftaktsiegen stand für die Erste der ASG Uni Bonn am Sonntag der erste echte Prüfstein der noch jungen Saison auf dem Programm. Die Reserve von Mittelrheinligist Blau-Weiß Friesdorf erwies sich als der erwartet schwere Gegner, am Ende stand jedoch ein eher noch zu niedrig ausgefallener 4:2-Auswärtssieg. Die ASG behält damit ihre weiße Weste und verteidigte in der Tabelle den Platz an der Sonne, mit dem FC Flerzheim und Wachtberg II sind jedoch noch zwei weitere Teams verlustpunktfrei.

Andere Trainer bemühen die „Alle Spieler des Kaders sind wichtig“-Parole in schöner Regelmäßigkeit. Solch aufbauende Worte sind Erfolgscoach Gregor Treppner und seinem Adjutanten Farbod Khosravani fremd. Das Gespann lässt lieber Taten sprechen. Im Vergleich zum 5:0-Sieg gegen den Godesberger FV in der Vorwoche standen fünf neue Akteure in der ersten Elf. David Pancho gab auf rechts sein Saisondebüt, Marek van Hattem durfte zum ersten Mal von Beginn an ran.

Gegen die wohl durch zwei Spieler der Ersten verstärkten Friesdorfer forderte das Trainerduo ein verbessertes Zweikampfverhalten, vor allem jedoch konsequentes Pressing tief in der gegnerischen Hälfte. Unter der Woche wurden beim Training letzte Zweifel ausgeräumt, ob sich die fast durchweg routinierten ASG-Cracks durch selbstbestimmtes Denken und Handeln auf dem Platz in passenden Spielsituationen etwas zurückziehen und den Gegner kommen lassen dürfen. In seiner gewohnt ruhigen und besonnenen Art machte Treppner klar, dass „vorne gepresst wird, bis wir von Außen etwas Anderes sagen“. In den bisherigen drei Saisonpartien – teilweise bei extremster Witterung – vergaß er dies dann jedoch im Eifer des Gefechts, sodass das Spiel der ASG auch am Sonntag mit taktischer Variabilität so viel zu tun hatte wie die ASG mit professioneller Infrastruktur. Doch der Erfolg gibt dem „Blonden Engel“ recht.

Trainiert wurde unter der Woche auch. Unter anderem standen diverse Ecken-Variationen auf dem Programm von „Mastermind“ Khosravani. Die Friesdorfer scheinen am Dienstag einen Beobachter nach Buschdorf geschickt zu haben. Jedenfalls waren die Spieler des Gastgebers noch überraschter als die ASGler, als Fabi Zwirner die Ecke lang statt wie per Handzeichen angekündigt kurz schlug. Steffen Diers durfte bereits nach vier Minuten unbedrängt einköpfen.

Ruhe gab die frühe Führung den Gästen nicht, den technisch beschlagenen „Studenten“ unterliefen ungewohnt viele Fehlpässe, sodass es Friesdorf immer wieder bis vor´s Tor schaffte, ohne jedoch wirklich zwingend zu werden. Nach einem verunglückten Abschlag von Torhüter Sebastian Schmidt ging es dann jedoch mal ganz schnell, erst landete der Ball am Pfosten, von dort fand er den Weg zu Abdoulaye Sow, der mit einem Kracher unter die Latte ausglich (27.). Bis zur Halbzeit blieb es beim unruhigen ASG-Spiel, durch die individuelle Klasse blieben die Gäste jedoch tendenziell gefährlicher als Friesdorf.

Statt eines Donnerwetters überraschte Treppner in der „Kabinenansprache“ (unter´m Baum) mit lobenden Worten. Davon motiviert begannen Pancho & Co. wie die Feuerwehr. Torjäger Diers sorgte mit seinem 2:1 für Erleichterung bei der angereisten Anhängerschaft (50.). Die ASG wurde nun immer dominanter und erteilte den Friesdorfer Talenten in der Defensive eine Lehrstunde in Sachen gesunder Zweikampfhärte. Fabi Zwirner (61.) und der eingewechselte Florian Quaing (72.) wischten mit ihren Treffern die letzten Zweifel vom Tisch. Zwei Minuten vor Schluss blitzte die längst vergessene Schwäche bei gegnerischen Standards wieder auf, nach einer Ecke markierte Mirko Schumacher den 2:4-Anschlusstreffer (88.).

Dabei blieb es. Mit etwas mehr Konsequenz im Abschluss hätten sich die Friesdorfer Bubis auch über ein halbes Dutzend Gegentore nicht beschweren dürfen. Zur Belohnung gönnte sich das ASG-Team danach einen Sprung ins kühle Nass des Friesdorfer Schwimmbads. Weiter geht’s am nächsten Sonntag daheim TuRa Oberdrees II, die nach drei Partien noch mit null Punkten dastehen.